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- W O R K S H O P Z U
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- THE SynthEE V1.1
- ---------------------------------------------von ASDX (Andreas Dix)
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- Inhalt: -----------------------------
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- Bass-Drum Bumm !!...........Kapitel 1
- High-Hat Tschak !!.........Kapitel 2
- Snare-Drum Patsch !..........Kapitel 3
- Syntheshizer Beeep !...........Kapitel 4
- Sound-Effect Tschioumm !.......Kapitel 5
- Bass Booom !...........Kapitel 6
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- Das Ziel dieses Workshops ist es, eine kleine Zusammenstellung von
- Instrumenten für eine kleinere Syntheshizer-Komposition zusammenzustellen.
- Die Beispiele finden Sie im Verzeichnis "Beispiele" auf der Diskette
- jeweils im Raw8- und im ASDX-Format.
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- 1. Bumm !! ----------------------------- Die Bassdrum ist bei den
- meisten Syntheshizer-Kompositionen das wichtigste Instrument. In den Discos
- hat man immer das Gefühl, der Bass allein macht den Rhythmus. Der AMIGA mit
- seinen laschen 8bit kann hier aber auch ganz gut mithalten. Die wichtigste
- Erkenntnis, die man hier machen muß, ist nur, daß eine Bassdrum sehr stark
- ausschwingt, das heißt die Frequenz fällt nach dem Anschlag stark ab. In
- meinem Programm läst sich dieser Frequenzabfall am einfachsten mit dem
- "Magnete"-Effekt erzeugen. Mit einer FM wäre es sicher auch möglich, aber
- umständlicher. Sie können die Bassdrum ruhig aus einer einfachen
- Sinusschwingung erzeugen, wie in der Anleitung bereits erwähnt, klanglich
- ansprechender ist es jedoch, wenn Sie ein paar Obertöne hinzufügen. Dabei
- ist allerdings zu beachten, das Sie nicht zu "hoch" hinaus wollen. In
- unserem Beispiel setzen wir im Oberton-Editor den Grundton (links der erste
- Balken) auf 96 und den 1.Oberton (der 2.Balken) auf -96. Diese Werte können
- Sie einfach mit der Mouse setzen. Für negative Werte geht der Balken nach
- unten, für positive nach oben. Nun müssen Sie noch die physikalischen Werte
- links im Hauptfenster verändern:
- Note: c-b
- Wellenanzahl: 8
- Länge in Sp: 1024
- Die letzte Einstellung ist meistens nötig, weil die Frequenz vom Programm
- nur ganzzahlig verwendet wird und es deshalb, besonders bei tiefen Tönen,
- zu Rundungsfehlern kommt. Daß dann die Samplingfrequenz etwas abweicht
- können Sie ruhig tolerieren, da diese ja nicht abgespeichert wird. Die
- Länge sollte stets eine 2er-Potenz sein, falls Sie mit C-Noten und den
- Standard-Samplingfrequenzen 4186, 8372 oder 16744 arbeiten. Diese
- Einstellungen führen stets zu "gestimmten" Instrumenten beim Einladen in
- Musikprogramme. Nun muß noch die Liste editiert werden:
- Sinus 100000 0
- Obertöne 1
- Magnete 0
- Wenn Sie den Sound nun berechnen lassen, werden Sie feststellen, daß der
- Frequenzabfall noch nicht ganz ausreicht. Setzen Sie deshalb nochmals
- Magnete 0
- oder kopieren Sie die letzte Zeile mit den Blockoperationen. Sie werden
- außerdem noch feststellen, daß der Sound völlig ohne die normale Hüllkurve
- eines Instruments auskommt. Das liegt daran, daß der Frequenzabfall bis
- unter die Hörgrenze reicht und so eine Hüllkurve überflüssig ist.
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- 2. Tschak !! --------------------------- Nun zu einem weiteren
- rhythmustragenden Instrument, der HiHat, ein Sound den eigentlich keiner
- mehr einem realen Instrument zuordnen kann. Die einfachste
- Charakterisierung ist: Kurzer, heller Schlag, der hart anklingt und kaum
- nachklingt. Dementsprechend setzen wir die Werte links:
- Note: c-b
- Wellenanzahl: 8
- Länge in Sp: 1024
- Die Note stimmt zwar nicht mit der obigen Einordnung überein, aber da wir
- als Grundschwingung sowieso "Rauschen" verwenden, ist dies ohne Belang (Sie
- dürfen aber ruhig auch "c-2" eingeben und dafür die Wellenanzahl auf 128
- stellen).
- Geben Sie nun als Grundschwingung "Rauschen 100000 0" an. Nun fehlt nur
- noch ein Hüllkurve, bei der wir auf einen Anklang ganz verzichten können
- und die möglichst schnell auf einen kleinen Wert abfällt. Falls Sie die
- HiHat sehr schnell hintereinander immer wieder anschlagen wollen, können
- Sie einfach "Dehnen-Ende 1 10" verwenden. Dabei schwingt das Rauschen nie
- ganz aus. Falls Sie die HiHat nur selten anschlagen wollen, nehmen Sie
- besser "Dehnen 1 5" und "Make0Ende 100000".
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- 3. Patsch ! ---------------------------- Die Snare ist dagegen
- ein schwieriges Instrument, da hier immer der Mittelweg zwischen einem
- kräftigen, explosiven Anschlag und andererseits einem dumpfen Ausklang
- gefunden werden muß. Die Werte:
- Note: c-b
- Wellenanzahl: 16
- Länge in Sp: 2048
- Wie Sie sehen, habe ich die doppelte Länge der HiHat gewählt. Daraus leitet
- sich die einfachste Möglichkeit einer Snaredrum direkt ab: Die HiHat im
- Musikprogramm eine Oktave tiefer abspielen, d.h. durch die halbe
- Samplingfrequenz auch doppelt so lange. Das klingt dann allerdings ziemlich
- dumpf. Falls Ihnen daß nicht zusagen sollte, vergeben Sie zunächst folgende
- Funktionen für Grundschwingung und Hüllkurve:
- Rauschen 100000 0
- Dehnen-Ende 2 3
- Make0Ende 100000
- Das Ergebnis hiervon ist schon nicht schlecht, jedoch ist der Abfall in der
- Hüllkurve für manchen vieleicht zu schwach. Das hat jedoch einen Grund: Wir
- haben den bei einer Trommel zu beachtenden Frequenzabfall noch nicht
- berücksichtigt. Diesen kann man durch eine niedrige Samplingfrequenz, also
- einem dumpfen Klang, ersetzen. Besser ist es jedoch, wie bei der Bassdrum
- mit "Magnete" zu arbeiten. Setzen Sie deshalb als letztes noch
- Magnete 0.
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- 4. Beeep ! ----------------------------- Bis jetzt haben wir die
- Rhythmusgruppe abgedeckt. Wir brauchen nun aber noch einige Instrumente für
- eine Melodie. Falls Sie den Klang schon eingeladen haben und Ihnen beim
- Anhören die Dritten aus dem Mund gefallen sind, möchte ich mich
- entschuldigen, aber die "Jugend von heute" hört nun einmal Techno. Und
- außerdem: Volksmusik auf dem Computer zu machen wäre doch auch etwas
- abgedreht, oder? Nun aber weiter: Wie in der Anleitung schon erwähnt,
- kommen Sie am einfachen zu populären Syntheshizerklängen, wenn Sie (z.B.
- mit Hilfe von "Shiften") einen großen Sprung in die Wellenform einbauen.
- Allerdings funktioniert gerade Shiften nicht wellenorientiert, sondern
- immer auf den gesamten Sound. Eine Funktion, die allerdings
- Wellenorientiert ist und außerdem sehr vielseitig, ist "Obertöne". Man kann
- damit aber auch viel Mist machen. Deshalb steht hier Probieren an erster
- Stelle. Um hier nicht alles noch einmal wiederkauen zu müssen, laden Sie
- bitte von der Diskette die Datei "Synth.asdx" ins Programm ein und schauen
- Sie sich im Oberton-Editor die Obertöne an. Probieren Sie hier ruhig etwas
- herum. Falls Sie wollen, können Sie auch noch einen Anklang oder Ausklang
- setzen.
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- 5. Tschioumm ! ------------------------- Falls Sie einige
- Probleme mit der Deutung der Überschrift dieses Kapitels haben sollten,
- laden Sie am besten gleich die Datei "FX.asdx" von der Diskette ein und
- lassen sie berechnen. Nachdem Sie in der Zeit, die das Programm zum
- Berechnen gebraucht hat, Ihren Kaffee gedrunken haben, können Sie nun vom
- Klang (der an eine Laserkanone mit Wackelkontakt erinnert) auf die
- Überschrift zurückschließen. Wie Sie im Oberton-Editor sehen können, ist
- der Klang nur eine Variation des Syntheshizers, diesmal allerdings ohne
- Hüllkurve, dafür mit Frequenzabfall. Falls Sie der Klang des Syntheshizers
- stört, löschen Sie einfach die Zeile mit den Obertönen aus der Liste.
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- 6. Booom ! ----------------------------- Zum Schluß noch das
- wichtigste Instrument von allen, der Bass. Obwohl Sie mit Blick auf Mister
- Eitel und Co. ruhig auch einfach die Bassdrum unter 1. als Bass verwenden
- könnten. Wir wollen aber nun einen Bass machen, der zum Syntheshizer paßt.
- Wenn Sie die Datei "Deep.asdx" laden, sehen sie, daß der Bass eine Oktave
- tiefer wie der Syntheshizer ist und nur halb so lange. Sie werden nun
- sagen, eine Oktave tiefer ist noch nicht viel, aber das ist ja auch noch
- nicht alles. Wenn Sie in den Oberton-Editor gehen, sehen Sie, daß ich die
- hohen Obertöne gelöscht habe. Und zwar deshalb, weil ein Syntheshizer ruhig
- ein großes Frequenzspektrum abdecken kann, ein Bass aber eben tief klingen
- soll. Deshalb sollten die Obertöne nach oben hin immer kleiner im Wert
- sein, damit der Klang des Basses entsprechend klar und kraftvoll ist.
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- Mit diesen Instrumenten können Sie nun noch etwas herumprobieren und dann
- ans Komponieren gehen.
- Na dann, viel Spaß beim Synthetisieren!
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